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People join companies and leave bosses

In letzter Zeit begegnet mir beim Coaching häufig die Frage von meinen Klienten, wie sie am besten mit ihrem Chef klar kommen. Kein Wunder im heutigen Personenkarussell. Vor allem in Konzernen ist alle 2-3 Jahre das Einstellen auf einen neuen Chef zur Normalität geworden. Aber auch im Mittelstand dreht das Rad sich schneller. Ich habe auch Klienten, die Ihren letzten Arbeitgeber verlassen haben, weil sie ihren Vorgesetzten nicht aushielten. Das alte Personaler-Sprichwort “People join companies and leave bosses” bewahrheitet sich leider häufig.

Wie also managet man seinen Chef am Besten? Natürlich gibt es dazu keine universelle Antwort, obwohl das Managen nach oben ebenso wichtig ist, wie nach unten oder zur Seite…. Aber ein paar grundsätzliche Ansätze gibt es dennoch, die enorm zum erfolgreichen Umgang beitragen können.

Als erstes ist bei jedem Vorgesetzten herauszufinden, welches Informationsbedürfnis er hat und wie er am besten Information aufnimmt. Es gibt Personen, die wollen eine Flut von Details und andere widerrum wollen nur in Kürze die 5 wichtigsten Punkte in einer Zusammenfassung. Das rauszufinden ist eine Frage des Herantastens und Nachfragens. Fragen Sie doch einfach, ob er mit der richtigen Dosis von Information versorgt ist. Dabei ist auch entscheidend, welche Präferenz ihr Chef zur Art der Informationsaufnahme hat. Ist er eher der visuelle Typ und liest lieber oder nimmt er besser übers Zuhören auf? Dies mag banal klingen, ist es aber nicht. Die Zeit ist in der Regel knapp und die Meetings eng getaktet. Wenn Sie das Beste aus der Ihnen gegeben Zeit rausholen wollen und einen guten Eindruck hinterlassen wollen, ist es wichtig, ob ihr Chef lieber detaillreiche verbale Schilderungen mag oder kurze Excelfiles.

Gehen Sie nie nur mit Ihrer Agenda in ein Meeting mit Ihrem Chef, sondern versuchen Sie sich im Vorfeld auf seine Interessen und Standpunkte einzufühlen. Ich erlebe leider in der Praxis, dass dies oft nicht geschieht und die Art der Präsentation von Inhalten oder Fragestellungen nicht auf das Gegenüber eingeht. Erst wenn Sie die Interessen und Standpunkte Ihres Chefs antizipieren können, können Sie eine überzeugende Argumentation aufbauen. Das Antizipieren erfordert die Fähigkeit des Perspektivwechsels, der im Coaching dann erarbeitet und trainiert wird.

Vermitteln Sie Ihre Erfolge aber verschweigen Sie nicht die schlechten Themen, die es überall gibt. Bauen Sie keine Potemkinschen Dörfer auf! Ihr Chef trifft seine Entscheidungen auf der Basis dessen, was er aus der Organisation an Information erhält. Sind diese Informationen nur die halbe Wahrheit, wie kann dann eine gute Entscheidung folgen? Dabei bedarf es der Ausgewogenheit. Achten Sie darauf nicht nur auf Mißstände himzuweisen oder nur Erfolge zu vermelden. Im ersten Fall werden Sie als Nörgler wahrgenommen und Ihre vorgebrachten Probleme nach und nach nicht mehr ernst genommen. Bringen Sie nur Erfolgsstories verlieren auch diese an Wert. Eine situative Balance zu schaffen, ist das Ziel dass dann im Coaching verfolgt wird.

Ich selbst hatte in meiner beruflichen Laufbahn viele und ständig wechselnde Chefs und auch viele Mitarbeiter. Ich weiß aus beiden Blickwinkeln, wie entscheidend es sein kann, gut nach oben zu managen. Einige meiner Mitarbeiter hatten mich ganz hervorragend im Griff – im positiven Sinne 🙂 Mit diesen hat mir die Zusammenarbeit am Meisten Spaß gemacht.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Herausfinden, wie Sie Ihren Chef so managen, dass Sie weiterhin erfolgreich und mit Spaß Ihrer Arbeit nachgehen können !!