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Managen Sie Ihre Energie, nicht Ihre Zeit!

Was immer schon galt, hat jetzt besondere Brisanz: Managen Sie Ihre Energie, nicht Ihre Zeit!

Die meisten meiner Kunden sitzen nun in der 5. Woche im Homeoffice und die Coronabedingten Beschränkungen werden zumindest auf absehbare Zeit weitergehen. Inhaltlich gewaltig unter Druck und managementmäßig viele im ungemütlichen und herausfordernden Neuland  ist die volle Energie gefragt. Bei allen!

Gerade im Homeoffice ist es aber für viele schwer, die Energie aufzuladen und hoch zu halten.

Einer meiner Kunden, ein Vorstand, sitzt neuerdings vor Glitzer- Kinderpostern  in den Kinderzimmern seiner kleinen Töchter. Er meint lachend, da wären die Kinder nie aber sonst überall im Haus. Ihm fehlen die Kontakte, die physischen Meetings, die Energie, die durch regen Austausch im Raum entsteht. Wie so viele bemerkt er erst jetzt, wie viel Energie er aus dem Kontakt mit anderen zieht und wie eingeschränkt das auf Distanz möglich ist.

Eine andere Kundin bemerkt, wie ihr die Bewegung und die Umgebung des Büroalltags fehlen. Sie denkt wehmütig an die Strecken, die auf dem Firmengelände zurückgelegt werden mussten, von Meeting zu Meeting oder zum Mittagessen. Strecken, die man sich bewegt und dabei noch viele Eindrücke bekommt. Die Kollegen, die sich austauschen, konzentriert arbeiten oder lachen; das alles fehlt ihr plötzlich. Dazu kommt, dass Telefonkonferenzen ihr wie Kommunikation mit schwarzen Löchern vorkommen und selbst bei Videokonferenzen nicht mehr gut eingeschätzt werden kann, was andere denken, da die Körpersprache nicht mehr richtig wahrgenommen werden kann.

Ein eigentlich immer sehr energiegeladener Geschäftsführer erzählt er komme sich vor, wie in Einzelhaft und fühle sich schlapp, obwohl er sonst deutlich mehr bewältigt bekommt am Tag, als jetzt. Er sagt, sein Team hätte sich zwar mittlerweile ganz gut auf die ständigen Videosessions eingeschwungen und er registriert, dass sie sich jetzt währenddessen bilateral Messages zuschicken, um die Bälle hin und her zu werfen und sich argumentativ abzustimmen. Was vorher mit einem Blick und einer Geste erreicht wurde, muss jetzt durch Nachrichten erfolgen. Alles sehr anstrengend findet er. Er hat das Gefühl, schon ewig, auf jedem Fall länger als 4 Wochen in dieser Misere zu hängen und war gereizt, als sein Vater zu ihm meinte: “erstaunlich dass nach nur  eineinhalb Wochen die Fallzahlen schon zurückgehen“. Für seinen Vater im Ruhestand hat sich kaum was geändert. Für ihn hat sich das Leben komplett auf den Kopf gestellt, das Zeitgefüge hat sich verrückt und wird unterschiedlich wahrgenommen.

Was für jeden von uns und speziell für Führungskräfte immer gilt, seine Energie zu managen, dem kommt jetzt noch höhere Bedeutung zu. Für Führungskräfte ist die wichtigste Aufgabe in der Krise, sich selbst und die eigene Energie zu managen. Dafür braucht es Reflektion und eine bewusste Auseinandersetzung und derzeit auch ungewöhnliche Maßnahmen. Dem einen tut gut Hampelmänner zu springen zwischen den Terminen, um die Energie in Fluss zu bringen, und dem anderen vielleicht zu singen. Wichtig ist, dass wir alle achtsam mit unserer Energie umgehen. Malen Sie ruhig eine Batterie auf und visualisieren Sie täglich, wo ihre Energie steht. Gerade jetzt braucht es eine Besinnung auf sich und einen bewussten Umgang mit unserer Energie. Denn:

Nur wer sich selbst managen kann, kann das auch mit der Krise!